Entgelte weitere drei Jahre konstant

Trink- und Abwasserzweckverband Vorharz: Leichte Gebühren-Senkungen beim Niederschlagswasser

 

Von Jens Müller

Blankenburg - In der letzten Sitzung des Jahres hat die Verbandsversammlung des TAZV Vorharz die Gebühren und Entgelte für die kommenden drei Jahre mit großer Mehrheit beschlossen. Wie vom TAZV vorgeschlagen, wurden die Entgelte für die Trinkwasserversorgung beibehalten. Sie betragen weiterhin acht Euro Bereitstellungsentgelt pro Wohneinheit im Monat sowie einheitlich 1,55 Euro pro Kubikmeter Mengenentgelt. Günstiger wird der Bereitstellungspreis beispielsweise für Gewerbetreibende: Sie bezahlen ab morgen nur noch 14,07 Euro pro Monat für die kleinste Zählergröße (vorher 16 Euro). Auch für alle übrigen Zählergrößen wird die Grundgebühr günstiger.

Die Grundgebühren für die Schmutzwasserentsorgung bleiben im Verbandsgebiet weiter konstant. Allerdings gibt es trotzdem große Unterschiede: So betragen sie im Abrechnungsgebiet Blankenburg 3,50 Euro pro Wohneinheit im Monat, im Gebiet um Halberstadt und Osterwieck dagegen weiterhin elf Euro. Die Mengengebühr in Blankenburg bleibt konstant bei 2,20 Euro pro Kubikmeter, während dieser Betrag im nördlichen Verbandsgebiet leicht sinkt: von 2,38 Euro auf 2,28 Euro. Auch hierbei wird es für Gewerbetreibende günstiger: Im Gebiet um Osterwieck und Halberstadt sinkt die Grundgebühr von 22 auf 19,35 Euro, in Blankenburg von 7 auf 6,15 Euro. Für die dezentrale Abwasserbeseitigung muss dagegen künftig mehr bezahlt werden. Die Preise steigen von 81,43 pro Kubikmeter auf 96,11 Euro für Kleinkläranlagen und von 15,50 auf 22,03 Euro bei Sammelgruben.

Preiserhöhungen gedeckelt

"Die Tendenz geht in die Richtung, die Grundgebühren konstant zu halten und dafür an die Mengengebühr zu gehen", erläuterte Verbandsvorsitzender Hanns-Michael Noll. Aus seiner Sicht zeigen die Zahlen, dass die Fusion der drei Altverbände vor fünf Jahren wirkliche Synergie- sprich Einspar-Effekte gebracht habe. "Wir haben eine sehr ausgewogene und verständliche Satzung und unser Verbandsziel erreicht: für die Bürger bezahlbare und sichere Ver- und Entsorgung von Trink- und Schmutzwasser", so Noll.

Der Verband sei inzwischen so attraktiv, dass einige Kommunen beispielsweise ihr Niederschlagswasser künftig über den TAZV entsorgen lassen. Der Preis dafür bleibt weiterhin bei 55 Euro pro Grundstück im Jahr. Die Mengengebühr sinkt dagegen sogar leicht von 43 auf 37 Cent pro Quadratmeter.

Laut Verbandsgeschäftsführer Holger Ballhausen bestehe auch die Chance, die Trinkwasserversorgung für weitere Orte zu übernehmen. "Wir sind auf einem guten Weg", so Ballhausen, für den das vor drei Jahren vorgestellte und letztlich auch durchgesetzte Gebührenmodell deutliche Vorteile habe: „Wir wollen die Gebühren konstant halten und gehen zum Teil sogar nach unten - und das trotz neuer bürokratischer Auflagen und Kostensteigerungen." So deckele der Verband beispielsweise den Einkaufspreis für Trinkwasser bis Ende 2023, obwohl dieser sich seit 2018 um acht Cent pro Kubikmeter erhöht habe. "Aber wir bekommen das hin", erklärte er gerade auch im Hinblick auf die Kritiker, die in der Berechnung nach Wohneinheiten klare Nachteile für Single-Haushalte ausgemacht haben. Dies, so erklärte Hanns-Michael Noll, liege vor allem an der unterschiedlichen Verbandsstruktur aus wenigen Städten, aber vielen ländlichen Gemeinden. Dadurch werde es immer benachteiligte Gruppen geben. "Perfekt für jeden ist das nicht zu machen", sagte er.

Wie Rica Paschke, Leiterin Allgemeine Verwaltung beim TAZV, ergänzte, bilde der Verband nach wie vor aus. So laufe wie im Vorjahr aktuell das Bewerbungsverfahren für eine künftige Fachkraft für Abwassertechnik.

Der TAZV Vorharz entsorgt das Schmutzwasser für rund 58 000 Einwohner im nördlichen Harzvorland und versorgt weite Teile davon mit Trinkwasser. Zum Verbandsgebiet gehören Blankenburg, Börnecke, Cattenstedt, Heimburg, Hüttenrode und Wienrode, die Stadt Osterwieck, Aspenstedt, Athenstedt, Langenstein, Sargstedt, Ströbeck (Stadt Halberstadt) die Gemeinde Huy, Danstedt (Gemeinde Nordharz), Westerhausen (Stadt Thale), die Verbandsgemeinde Vorharz sowie die Verbandsgemeinde Westliche Börde mit Kroppenstedt und Gröningen aber ohne die Ortsteile Großalsleben und Krottdorf.

(Artikel aus der Harzer Volksstimme 31.12.2020)