Investitionen und stabile Gebühren

Trink- und Abwasserverband Vorharz investiert 6,4 Milionen Euro in Kanalnetz und Trinkwasserversorgung

Harzer Volksstimme 25.01.19Ende November konnte die Abwasser-Erschließung der Straße Roland in Hüttenrode abgenommen werden. In Cattenstedt gehen die Arbeiten weiter. In Wienrode wird noch in diesem Jahr die Mühlenstraße grundhaft ausgebaut. Foto: Jens MüllerDer Trink- und Abwasserzweckverband Vorharz (TAZV) investiert auch in diesem Jahr Millionenbeträge in sein Leitungsnetz. Einige angefangene Projekte werden fortgeführt, neue kommen hinzu. Für das alte Blankenburger Kanalsystem ist ein Sanierungskonzept in Auftrag gegeben worden.

Von Jens Müller

Blankenburg l Mit großen Vorhaben ist der TAZV Vorharz wieder ins neue Jahr gestartet. Wie Geschäftsführer Holger Ballhausen im Volksstimme- Gespräch ankündigt, sollen für den Bau neuer Kanäle zur Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser rund 3,9 Millionen Euro im Verbandsgebiet aufgewendet werden. Weitere 2,6 Millionen Euro plant der Verband ins Trinkwassernetz zu investieren. Das sehe der von der Verbandsversammlung für 2019 verabschiedete Wirtschaftsplan vor.

Schwerpunkte liegen dabei unter anderem in der Fertigstellung der Wallstraße in Osterwieck sowie die Weiterführung des Kanalbaus in der Osterwiecker Altstadt. Erste Abstimmungen zum Ausbau der Gasse Wietholz seien bereits erfolgt. Allerdings werde sich der wohl bis 2020 hinziehen. "Der Wietholz ist sehr verzweigt – mit engen Gassen", erläutert Mario Hohmann, Leiter der Technischen Abteilung beim TAZV, die Schwierigkeiten vor Ort.

Bis Ende des Jahres sollen dagegen die Arbeiten in Hessen beendet sein. "Dort liegen wir gut im Zeitplan", erklärt Hohmann. In dem Ort wird seit 2017 bereits auf rund 1400 Metern die Landesstraße in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Landesstraßenbaubehörde aus Halberstadt (LSBB) ausgebaut und gleichzeitig die Anlieger an das zentrale Abwassersystem angeschlossen.

Ebenfalls als Gemeinschaftsaufgabe – mit Stadtverwaltung Blankenburg und Harzer Kreisverwaltung – werde in den kommenden Monaten die Mühlenstraße in Wienrode angepackt. Dort sollen dann auf rund 300 Metern Kanäle für Schmutz- und Regenwasser sowie neue Trinkwasserleitungen eingebaut, der Straßenbelag sowie Gehwege und Straßenbeleuchtung erneuert werden. Laut Hohmann kann der TAZV dabei auf eine Fördersumme von rund 102 500 Euro zurückgreifen.

In Westerhausen war im vergangenen Jahr planmäßig der erste Bauabschnitt zur Erschließung des Wolfsbergs mit Schmutzwasserkanal und Trinkwasserleitungen abgeschlossen worden. Dort werde sich nun ein zweiter Bauabschnitt anschließen. In Langenstein sollen bis Mai zwei neue Einbindungspunkte fertig sein, um den alten Hochbehälter außer Betrieb nehmen zu können. "Dann erfolgt die Einspeisung direkt über die Fernwasserleitung", so Hohmann.

Kanalnetz untersucht

Fortgeführt werden sollen außerdem die Arbeiten in Cattenstedt in Richtung Wienrode, die Erneuerung der Trinkwasserleitungen in Wegeleben sowie die Anbindung der Sonnenbreite an die Westerhäuser Landstraße in Blankenburg. Zwischen Mai und Oktober soll darüber hinaus der Mischwasserkanal in der Blankenburger Nordstraße saniert werden. Die Anwohner seien bereits über dieses Projekt informiert worden.

Holger BallhausenHolger
Ballhausen
Wie Holger Ballhausen erläutert, ist aufgrund des Alters des Blankenburger Kanalnetzes ein Sanierungskonzept in Auftrag gegeben worden. "Damit wollen wir einen Überblick über den aktuellen Zustand des Netzes bekommen", so der Verbandschef. Dies sei vor allem für die längerfristige Investitionsplanung wichtig. In den vergangenen zwei Jahren war dafür das knapp 70 Kilometer lange Kanalnetz mit Kameras befahren worden. "Aktuell liegen uns aber noch keine Ergebnisse vor", so Ballhausen. Er erwartet diese noch im ersten Quartal.

Absolute Prämisse bei allen Entscheidungen sei nach wie vor, die Gebühren bis 2020 auf dem heutigen Level zu halten, betont der Verbandsgeschäftsführer. So führe er weiterhin Gespräche mit den Nachbarverbänden, um eine zukunftsfähige, sprich gemeinsame kostengünstige Variante für die Entsorgung des in den Kläranlagen anfallenden Klärschlamms zu finden.

Gespannt blickt Ballhausen auch in Richtung Kommunalwahlen Ende Mai. Danach werde sich die Verbandsversammlung neu formieren, in der auch die Zahl der Mitgliedsvertreter wohl sinken wird.

61 000 Einwohner versorgt

Der TAZV Vorharz versorgt mehr als 61 000 Einwohner im Verbandsgebiet mit Trinkwasser und regelt die Schmutz- und Regenwasserentsorgung. Zum Verbandsgebiet gehören die Stadt Blankenburg mit ihren Ortsteilen Börnecke, Cattenstedt, Heimburg, Hüttenrode und Wienrode, die Halberstädter Ortsteile Aspenstedt, Athenstedt, Langenstein, Sargstedt und Schachdorf Ströbeck, die Gemeinde Huy, die Stadt Osterwieck, die Verbandsgemeinde Vorharz, Danstedt, Westerhausen, Kroppenstedt und Gröningen.


(Artikel aus der Harzer Volksstimme vom 25.01.2019)